Vibrationstraining – Kurzes Training mit großer Wirkung


Vibrationstraining
 galt vor einigen Jahren noch als Geheimtipp unter Spitzensportlern. Mittlerweile haben die Vibrationsplatten, mit denen das Training durchgeführt wird, aber längst Einzug in deutsche Haushalte und Fitnesscenter gehalten.

Das Vibrationstraining tritt in der Literatur unter verschiedenen Synonymen auf: Beschleunigungstraining, stochastisches Resonanztraining oder auch Whole Body Vibration(WBV) im Englischen.

Es handelt sich dabei um eine Form des Trainings, bei der die Trainierenden auf einer Vibrationsplatte stehen, die sich in einem Frequenzbereich von 30 bis 50 Hertz bewegt und den Trainierenden durch verschiedenste Bewegungsmuster (je nach Modell) durchschüttelt. Dabei werden Muskelkontraktionenforciert, die unter anderem den Muskelaufbau fördern.

Sehr interessant ist die Vielfalt der Bereiche, in denen Vibrationstraining eingesetzt wird: Im Leistungssport, im hobbymäßigen Fitnessbereich, in der Medizin und der Rehabilitation, zur Vorsorge und im Wellness-Bereich.

Das Prinzip von Vibrationstraining

Grundsätzlich führt man beim Vibrationstraining nur teilweise selbst aktive Bewegungen aus, wie man es von sämtlichen anderen Sportarten kennt. Stattdessen wird der Körper durch die ständigen Vibrationen aus dem Gleichgewicht gebracht. Der Körper setzt nun unbewusst Muskelkontraktionen ein, um das Gleichgewicht wiederzuerlangen. Es handelt sich also umpassive Bewegungen.

Das Besondere hierbei ist, dass viel mehr Muskelkontraktionen ausgeführt werden, als beim normalen Training. Der Grund dafür ist der hohe Frequenzbereich, mit dem die Vibrationsplatten arbeiten.

Obwohl man sich nicht aktiv bewegt, fühlt man sich nach dem Training ausgelaugt, hat am nächsten Tag Muskelkater und spürt, dass das Vibrationstraining etwas gebracht hat.

Wer eine Leistungssteigerung erreichen möchte, der kann übrigens aktive und passive Bewegungen miteinander kombinieren: Typische Übungen zum Muskelaufbau werden einfach auf der Vibrationsplatte ausgeführt, da sie dort um einiges schwieriger zu bewältigen sind. So wird nicht nur die persönliche Leistung gesteigert, es werden auch Koordination und Gleichgewicht verbessert.

Warum ist diese Trainingsform so effektiv?

Bei einem normalen Muskeltraining werden lediglich 60% aller Muskeln im menschlichen Körper angesprochen. Das liegt daran, dass wir nur 60% der Muskeln aktiv selbst bewegen können. Beim Rest handelt es sich um Tiefenmuskulatur, die lediglich der Stabilisation des Körpers dienen.

Beim Vibrationstraining wird diese Tiefenmuskulatur angesprochen, wodurch nahezu 100% aller Muskeln bei einem solchen Training erreicht werden. Das merkt man unter anderem daran, dass selbst Spitzensportler nach dem ersten Vibrationstraining Muskelgruppen spüren, die sie vorher gar nicht kannten.

Auf Vibrationsplatten können Übungen für so ziemlich jede Sportart ausgeführt werden, die leistungssteigernd wirken. Vibrationstraining kann sich also für Sportler aus jeder Disziplin lohnen – man muss nur wissen wie.

Für Abnehmwillige hat die ganze Sache noch einen speziellen Vorteil: Je größer Muskeln werden, desto mehr Energie verbrauchen sie den ganzen Tag über. Je mehr Muskeln trainiert werden, desto höher kann der maximale Grundumsatz also erreicht werden. Wenn mehr Energie verbraucht wird, verliert man schneller an Körpergewicht. Hierzu haben wir übrigens eine interessante Studie gefunden. Grundvoraussetzung ist natürlich ein Kaloriendefizit. Vibrationstraining wirkt nur unterstützend!

Mögliche Ziele von Vibrationstraining

Es gibt eine Reihe von Ziele, die mit Hilfe von Vibrationstraining erreicht werden können:

  • Körpergewicht verlieren und Körperfettanteil reduzieren
    Abnehmen funktioniert nur, wenn man mehr Energie verbraucht, als dem Körper zuführt. Das Vibrationstraining muss also in einem Kaloriendefizit durchgeführt werden und ist keine Wunderwaffe gegen den Speck. 
  • Cellulitis bekämpfen
    Das klappt nur eingeschränkt, da 60-80% der Cellulitis genetisch bedingt sind. Man kann mit Vibrationstraining allerdings die Ausbreitung stoppen und sie zumindest ein Stück weit behandeln.
  • Muskelaufbau
  • Leistungssteigerung
  • Stärkung des Rückens
    Im menschlichen Körper befinden sich rund 640 Muskeln, wobei 140 davon für die Stabilisierung der Wirbelsäule zuständig sind. Wenn diese Muskulatur gestärkt wird, sinkt das Risiko, Rückenschmerzen oder Bandscheibenvorfälle zu erleiden.
  • Bekämpfung von Muskel- und Knochenschwund
    Die verschiedenen Raumfahrtinstitutionen haben bereits ein Auge auf das Vibrationstraining geworfen, damit Astronauten im Weltall aufgrund der Schwerelosigkeit keinen Muskel- und Knochenschwund erleiden. Wirklich durchgesetzt wurde das Training auf Raumstationen allerdings nie, obwohl viele Hersteller damit werben.
  • Wellness-Faktor
    Das Gehirn und die Muskeln sind miteinander verbunden. Wer bereits normalen Sport treibt, der kennt das Gefühl: Nach dem Training werden Hormone ausgeschüttet, die Euphorie und Glücksgefühle auslösen. Das ist natürlich auch bei Vibrationstraining der Fall: Danach fühlt man sich einfach besser.
  • Schutz vor Krankheiten
    Muskeln schütten beim Training sogenannte Myokine aus, die den Körper vor diversen Krankheiten schützen. Sie helfen beispielsweise bei Typ 2 Diabetes, bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bei etlichen sonstigen Krankheiten.
  • Anregung des Stoffwechsels
    Auch der Stoffwechsel wird durch Vibrationstraining angeregt, was sich ebenfalls positiv auf den Verlust von Körpergewicht auswirken kann.

Wie wird das Training durchgeführt?

Grundsätzlich ist der große Vorteil von Vibrationstraining, dass es innerhalb von 5 bis 20 Minuten erledigt ist. Es handelt sich also um eine sehr effektive Trainingsform, bei der man nicht stundenlang dasselbe machen muss und sich langweilt.

Ansonsten sollte Vibrationstraining die ersten Male unbedingt mit einem Trainer absolviert werden. Er kann die Haltung korrigieren und einen positiv bestätigen, wenn man die Übungen richtig ausführt.

 

Wer sollte auf Vibrationstraining verzichten?

Vibrationstraining eignet sich zwar für viele Menschen, es gibt allerdings auch Ausnahmen.

Wer vorher nicht einmal ansatzweise Sport getrieben hat, der sollte nicht direkt für 20 Minuten auf eine Vibrationsplatte steigen. Der Grund: Die Vibrationen könne von der Muskulatur nicht richtig abgefedert werden, weshalb es zu Schädigungen des Gewebes kommen könnte. Die Übungen sollten erst einmal auf einem unbeweglichen Grund durchgeführt werden, sodass der Körper sich an die Belastung gewöhnen kann. Hat man dies einige Male getan, kann man sich auch auf die Vibrationsplatte wagen. Im Zweifelsfall sollte man die Situation mit einem Trainer abklären.

Des Weiteren sollten schwangere Frauen, Epileptiker, Personen mit künstlichen Gelenken und Herzschrittmachern auf Vibrationstraining verzichten.

 

Fazit: Vibrationstraining eignet sich für jeden!

Wie Sie sehen können, eignet sich Vibrationstraining für fast jeden Menschen: Sportler können ihre Leistung steigern, Abnehmwillige ihren Körperfettanteil reduzieren und Unfallopfer können sich schneller regenerieren.